2014: "100 JAHRE ERSTER WELTKRIEG"
ÜBERSCHWANG UND UNTERGANG


Bild: LVR-Freilichmuseum Kommern


Bild: Stadtarchiv Euskirchen
Weshalb nit fröher!
Über die Mobilmachung im August 1914 notierte Anton Keldenich: "Alle waren begeistert damit einverstanden und eine laute Stimme schrie aus der Menge heraus: ‚Weshalb nit fröher!‘ " Nicht nur auf dem Land war solche Euphorie anzutreffen, denn neben überbor-dendem Nationalismus hegten viele Bildungsbürger und Intellektuelle die Hoffnung, der "moderne" Mensch könne durch die elementare Wucht kriegerischer Herausforderungen von vermeintlicher Dekadenz geheilt werden. Die wenigsten ahnten etwas von den verheerenden Auswirkungen der neuen Kriegsmaschinerien und Kriegsstrategien des 20. Jahrhunderts. Auch bei Anton Keldenich spiegelte sich anfangs das Empfinden eines zeitgenössischen "Patrioten", auf den das Soldatenleben nahezu romantisch wirkte. Nach vier Jahren blieb indes eine schreckliche Bilanz mit Millionen von Opfern. Das prägte Keldenichs politisches Weltbild bis zu seinem Tod im Jahr 1936. Anders als viele andere Deutsche stand er dem Nationalsozialismus kritisch gegenüber, der die Menschheit in eine noch größere Katastrophe stürzen sollte – und der auch eine Reaktion auf das durch die Niederlage im Ersten Weltkrieg gekränkte deutsche Selbstbewusstsein war, das so zum fatalen welthistorischen Faktor wurde.

Zahlreiche Ausstellungen und Exkursionen veranstaltet der Landschaftsverband Rheinland unter der Überschrift "1914 – mitten in Europa. Das Rheinland und der Erste Weltkrieg".
Näheres findet man unter: www.rheinland1914.lvr.de
Der Landschaftsverband Westfalen bietet unter dem Titel "100 Jahre Erster Weltkrieg. 1914 – 2014" ebenfalls ein umfassendes Programm.
Infos unter: www.kulturkontakt-westfalen.de/informieren/1914-2014/
Stand der Angaben: Stifungsmagazin 1/2014
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