100 JAHRE RHEIN-HERNE-KANAL. SONDERAUSSTELLUNG 2014
DIE WASSERSTRASSE MITTEN DURCHS REVIER


Die Sonderausstellung präsentiert die spannendsten Aspekte aus einem Jahrhundert Kanalgeschichte. Fotos, Filme, Kunstwerke und Erinnerungsstücke zeigen das Leben und Arbeiten an der "B 1 der Wasserstraßen".
Sechs Jahre lang schufteten tausende von Bauarbeitern, bevor am 17. Juli 1914 der Rhein-Herne-Kanal eröffnet werden konnte. Auf 45,6 km Länge läuft er mitten durch das Kohlerevier – von Duisburg über Oberhausen, Bottrop, Essen, Gelsenkirchen, Herne, Recklinghausen und Castrop-Rauxel bis nach Waltrop und Datteln. Jahrzehntelang gab es keine künstliche Wasserstraße in Europa, auf der so viele Schiffe fuhren wie hier, und auch heute noch ist der Rhein-Herne-Kanal eine Lebensader der Wirtschaft. Die Ausstellung gibt Einblicke in die verschiedenen Bereiche rund um die große Wasserstraße aus den letzten 100 Jahren.


Das alte Schiffshebewerk wurde 1899 von der Firma Haniel & Lueg nach den Plänen des Stettiner Schiffbauingenieurs Rudolph Haack gebaut. Es war das größte und spektakulärste Bauwerk der ersten Bau-Periode des Dortmund-Ems-Kanals, denn erst mit seiner Fertigstellung konnte der Kanal bis zum Dortmunder Hafen befahren werden. Das Hebewerk wurde am 11. August 1899 in Anwesenheit von Kaiser Wilhelm II. zusammen mit dem Dortmund-Ems-Kanal in Betrieb genommen. 1969 wurde es endgültig stillgelegt. Es verfiel und ein Abriss wurde zunächst erwogen. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe beschloss jedoch 1979, das technische Denkmal als Standort zu nutzen.
In den alten, unter Denkmalschutz stehenden Gebäuden informiert heute das LWL-Industriemuseum auf spannende Weise über die Geschichte der Binnenschifffahrt und Kanäle im Revier. Im ehemaligen Kessel- und Maschinenhaus sind Maschinen, Modelle und Bilder zum Thema zu sehen. In den Vorhäfen liegen schwimmende Arbeitsgeräte, eine Anlege- und Verladestelle für Güterschiffe, eine Hellinganlage zur Schiffsreparatur mit historischem Drehkran von 1906, der Kanaldurchlass mit altem Klapptor von 1914 und eine Sammlung historischer Schiffe.
Zwischen 1994 und 1999 errichteten die Landschaftsarchitekten Irene Lohaus und Martin Diekmann im Auftrag des Regionalverbandes Ruhr rund um das Technik-Ensemble einen 85 Hektar großen "Schleusenpark". Rad- und Fußwege laden zum Durchstreifen des Parks oder zum Verweilen ein.
Stand der Angaben: Projektbericht 2014/4
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