"DICKER TURM" IN RATINGEN
DER "DICKE TURM" DER DUMEKLEMMER


Jeder Ratinger darf sich Dumeklemmer nennen, aber nicht jeder erhält die Dumeklemmer-Plakette. Der Heimatverein "Ratinger Jonges" hat sie für Menschen mit besonderen Verdiensten um die Stadt gestiftet. Solche Verdienste hat sich der Verein aber auch selbst erworben. Die Erhaltung historischer Gebäude ist ihm ein besonderes Anliegen. Von diesem Engagement profitierte zuletzt der "Dicke Turm", der wichtigste Überrest der mittelalterlichen Ratinger Stadtmauer, die einmal 15 Türme und vier Tore umfasste.
Sammeln für den Turm
Trotz seines Namens sahen die Zukunftsaussichten für den restaurierungsbedürftigen "Dicken Turm" lange eher mager aus, denn es fehlte eine zündende Idee,was mit ihm passieren sollte. Doch 2006 entschlossen sich die Ratinger Jonges, wieder Leben in das 13 Meter hohe Gebäude mit den 3,50 Meter starken Mauern zu bringen. Der Spendenaufruf "Jeder Baustein ist wichtig" erbrachte 40.000 Euro für den guten Zweck. Zusammen mit Geldern des Vereins und mit Unterstützung der NRW-Stiftung war so eine gründliche Turmsanierung möglich. Ob sich während der Bauarbeiten jemand den Daumen eingeklemmt hat, bleibt ein Geheimnis. Verraten aber sei: Mit dem heiligen Suitbertus hat der Ratinger Spitzname wohl kaum etwas zu tun. Die wahrscheinlichste Erklärung für den Ausdruck "Dumeklemmer" ist eher makaber: Ratingen war früher einmal Sitz eines Scharfrichters. Und der legte bisweilen auch die Daumenschrauben an.
Stand der Angaben: Magazin der NRW-Stiftung 2/2009
Kommentare
Sie haben dieses Projekt der NRW-Stiftung bereits besucht? Dann schreiben Sie uns, wie es Ihnen gefallen hat. Kommentar verfassen
