KLOSTER SAARN IN MÜLHEIM/RUHR
WO EINST DIE NONNEN MEUTERTEN


Als erstes Nonnenkloster wurde es 1216 dem Zisterzienserorden zugeordnet und gewann rasch an Bekanntheit und Einfluss; nicht zuletzt dank potenter Förderer wie dem Kölner Erzbischof Engelbert Graf von Berg oder Papst Honorius III. Durchgängig papsttreu blieben die Nonnen jedoch nicht. Sie ließen sich von Luthers Lehren beeinflussen, was zu einem offenen Aufruhr in dem Kloster führte. Konnte sich die katholische Kirche in Saarn noch der Reformation erwehren, war sie gegen die napoleonischen Truppen und die Säkularisation machtlos: 1808 wurde das Kloster aufgelöst, die Gebäude wurden in den Folgejahren als Gewehr- und später als Tapetenfabrik genutzt.
Trotz all der Irrungen und Wirrungen ist das Kloster nahezu vollständig erhalten. Eine Seltenheit und somit ein Glücksfall für Historiker und Archäologen. Mit den Forschungen ging eine umfangreiche Restaurierung einher. Über mehrere Jahrzehnte wurden zunächst Kreuzgang und Kirche und schließlich die gesamte Anlage einschließlich des Klostergartens von Bausünden der jüngeren Vergangenheit befreit und die Schäden behoben. Mit dem Ergebnis, dass das Kloster, das 1936 von der Stadt Mülheim übernommen worden war, wieder voll nutzbar ist.
Auch geistliches Leben hat in der Folge wieder seinen Weg in die Klostermauern gefunden: Die prachtvolle Klosterkirche ist Pfarrkirche der Gemeinde St. Maria Himmelfahrt. In den umliegenden Klostergebäuden befinden sich zudem Pfarrbüro und Pfarrwohnung, sowie eine katholische Bücherei und das geistliche Zentrum "Senfkorn". In weiteren Teilen des weitläufigen Geländes sind Seniorenwohnungen sowie ein Bürgersaal und eine Cafeteria untergebracht. Für einen kulturellen Schwerpunkt sorgt zudem seit 1986 der "Freundeskreis Musik im Kloster Saarn" mit seinen Konzertreihen.
Besondere Beachtung verdient auch das kleine Klostermuseum, das der "Verein der Freunde und Förderer des Klosters Saarn" 1989 im oberen Kreuzgangarm eingerichtet hat. Von der mittelalterlichen Vase über Tafelgeschirr aus dem Barock bis zum Jahrhunderte alten Lederschuh sind hier Fundstücke ausgestellt, die bei den Ausgrabungen, der Restaurierung oder in dem alten Brunnen zum Vorschein gekommen sind. Auch ein Modell der Klosteranlage gehört zu den Ausstellungsstücken, die in Bruchteilen die bewegte Geschichte des Klosters erahnen lassen.
Kommentare
Sie haben dieses Projekt der NRW-Stiftung bereits besucht? Dann schreiben Sie uns, wie es Ihnen gefallen hat. Kommentar verfassen

16.09.2016, Franz Firla
CUNICULUM MONIALIS
Gab es in Mülheim-Saarn einen Nonnentunnel? Einen, durch den und in dem Nonnen und Mönche leibhaftig kommunizieren konnten? Warum sollen Röhren, wie mir mein Physiklehrer beizubringen versuchte, nur selbst kommunizieren und nicht auch der leidenden Menschheit die physische Möglichkeit dazu erschließen, warum also nicht in Gestalt eines weitläufigen Tunnels von Damen- zu Herrenkloster?
In den Veröffentlichungen über die Ausgrabungen unter dem Saarner Kloster berichtet man u [...] mehr
CUNICULUM MONIALIS
Gab es in Mülheim-Saarn einen Nonnentunnel? Einen, durch den und in dem Nonnen und Mönche leibhaftig kommunizieren konnten? Warum sollen Röhren, wie mir mein Physiklehrer beizubringen versuchte, nur selbst kommunizieren und nicht auch der leidenden Menschheit die physische Möglichkeit dazu erschließen, warum also nicht in Gestalt eines weitläufigen Tunnels von Damen- zu Herrenkloster?
In den Veröffentlichungen über die Ausgrabungen unter dem Saarner Kloster berichtet man u [...] mehr

