FÖRDERTURM FRANZISKA-SCHACHT IN HOFFNUNGSTHAL
LETZTES ZEUGNIS EINER 2000-JÄHRIGEN JAGD


237 Meter geht der Franziska-Schacht in die Tiefe, der als vierter Schacht der Grube Lüderich 1892 niedergebracht wurde. Wesentlich tiefer, als die alten Römer je gegraben haben, die im 1. Jahrhundert nach Christus auf der Suche nach Blei- und Silbererzen ihre Spuren in der Gegend hinterlassen haben. Auch im 13. Jahrhundert lässt sich Bergbau am Lüderich nachweisen und 1518 schließlich erteilte Herzog Johann von Jülich offiziell die Erlaubnis, in einem "berchwerk in unsem berge, der Loederich genant, allerlei erze zu finden". Erst der Dreißigjährige Krieg stoppte 1618 diese Suche.
Die fragil anmutende graue Metallkonstruktion über dem Franziska-Schacht mit ihren großen Seilscheiben ist ein Zeugnis des Bergbau-Booms, der im 19. Jahrhundert am Lüderich mit dem Abbau von Blei und Zink wieder einsetzte und zeitweise 3000 Bergarbeiter in Lohn und Brot hielt. Die Geschichte des Franziska-Schachtes und ihres Förderturms ist im Vergleich zu der langen Tradition allerdings verhältnismäßig kurz. Obwohl noch 1950 die sehr ertragreiche Lagerstätte "Hangender Sommer" entdeckt wurde, wurde die Förderung auf dem Franziska-Schacht 1958 eingestellt. 1978 schließlich wurde der Bergbau am Lüderich ganz eingestellt.
Der Förderturm in Hoffnungsthal blieb stehen und ist mit dem Förderturm am Hauptschacht auf dem heutigen Gelände des Golfplatzes Overath-Steinenbrück das letzte sichtbare Zeugnis des Bergbaus in der Umgebung. Ein Zeugnis, das lange vor sich hin rostete und erst 1981 notdürftig mit Korrosionsschutz versehen wurde. Dank einer umfangreichen Restaurierung, bei der 2001 Bodenbleche und Nietverbindungen erneuert und ein neuer Rostschutz aufgebracht wurden, wird der Turm noch auf lange Zeit erhalten bleiben und kann jederzeit besichtigt werden. Informationstafeln, die wie die Restaurierung von der NRW-Stiftung mitfinanziert wurden, erzählen neben dem Turm von der bewegten Geschichte des Bergbaus am Lüderich.
Kommentare
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10.04.2015, Schinköth Udo
Sehr geehrte Damen und Herren,
beim Besuch Ihrer Seite ist mir Aufgefallen, daß Sie die großen roten Scheiben als Förderräder bezeichnen. Richtig wäre Seilscheiben.
mit freundlichem "Glück Auf"
Udo Schinköth
[Vielen Dank für den Hinweis. Wir haben den Text entsprechend angepasst.]
Sehr geehrte Damen und Herren,
beim Besuch Ihrer Seite ist mir Aufgefallen, daß Sie die großen roten Scheiben als Förderräder bezeichnen. Richtig wäre Seilscheiben.
mit freundlichem "Glück Auf"
Udo Schinköth
[Vielen Dank für den Hinweis. Wir haben den Text entsprechend angepasst.]

