IMMERKOPF BEI BIELSTEIN
VON MOOREN UND SCHAFEN
Weißer Raureif bedeckt Stämme, Äste und Gräser im dichtstehenden Wald am Immerkopf bei Wiehl, Schnee überzieht den Grund. Doch unter der einfachen weißen Decke verbirgt sich eine Seltenheit der Natur: Eingebettet in den Wald aus Erlen, Birken, Eichen und Buchen liegen kleine Hangmoore. In den niederschlagsreichen Mittelgebirgen entstehen Moore normalerweise in Mulden und auf Plateaus, weil dort das Wasser nur schlecht abfließen kann. Am Immerkopf bilden sie sich auch an flachen Hängen, wo eingesickertes Regenwasser auf einer Tonschicht abläuft und talwärts in breiter Front austritt. Genau genommen sind Hangmoore also flächige Quellen über Tonböden – der ideale Standort für Pflanzenarten, die sonst vor allem im küstennahen Westeuropa vorkommen.
Der Beinbrech und die Glockenheide sind zumindest zur Blütezeit zwei dieser "Atlantiker", die sogleich auffallen.. Dagegen lassen sich der Englische Ginster und die Sparrige Binse erst bei genauem Hinsehen entdecken. Zwar sind die Menschen im Oberbergischen nicht immer begeistert, wenn die von Westen heranziehenden Tiefs ihre Wolken genau bei ihnen ausschütten. Doch das "sommerkühle Berglandklima mit Steigerungsregen" am Immerkopf, wie die Meteorologen es nennen, ist für die seltenen und gefährdeten Pflanzen ein Muss.
Hangmoore sind, ebenso wie Heiden und Niederwälder, Teile der historischen Kulturlandschaft im Oberbergischen. Alte Kartenskizzen und Fotos belegen, dass die Moore am Immerkopf früher deutlich ausgedehnter waren. Damals ließen die Bewohner der Gegend noch Schafe im Moor weiden und gingen "Heedhacken", das heißt sie holten sich Besenheide und Stücke des torfigen, durchwurzelten Oberbodens als Einstreu für ihre Viehställe. Dadurch wucherte das Moorgebiet nicht zu und die konkurrenzschwachen Sumpfpflanzen hatten eine Chance. Doch in den 1960er Jahren wurde der Anbau von Nadelbäumen forciert, Entwässerungsgräben, Fichtenschonungen und ein breiter Wirtschaftsweg zerstörten das empfindliche Ökosystem.
Erst 1994 gelang es dem Naturschutzbund im Oberbergischen Kreis, Teile des gefährdeten Gebietes zu kaufen und zu tauschen, um der Natur die Chance zu geben, sich zu regenerieren. Seitdem sind die Helfer dabei, Wassergräben zu schließen, Fichten zu fällen und Schafherden wieder weiden zu lassen. Gemeinsam verhindern Mensch und Tier auf diese Weise, dass Birken, Besenheide und Fichten den Sumpfpflanzen Licht und Feuchtigkeit nehmen. Die Biologische Station Oberberg betreut und überwacht die Maßnahmen, damit die Hangmoore weiter die Heimat gefährdeter Pflanzen und Tierarten bleiben.
Der Beinbrech und die Glockenheide sind zumindest zur Blütezeit zwei dieser "Atlantiker", die sogleich auffallen.. Dagegen lassen sich der Englische Ginster und die Sparrige Binse erst bei genauem Hinsehen entdecken. Zwar sind die Menschen im Oberbergischen nicht immer begeistert, wenn die von Westen heranziehenden Tiefs ihre Wolken genau bei ihnen ausschütten. Doch das "sommerkühle Berglandklima mit Steigerungsregen" am Immerkopf, wie die Meteorologen es nennen, ist für die seltenen und gefährdeten Pflanzen ein Muss.
Hangmoore sind, ebenso wie Heiden und Niederwälder, Teile der historischen Kulturlandschaft im Oberbergischen. Alte Kartenskizzen und Fotos belegen, dass die Moore am Immerkopf früher deutlich ausgedehnter waren. Damals ließen die Bewohner der Gegend noch Schafe im Moor weiden und gingen "Heedhacken", das heißt sie holten sich Besenheide und Stücke des torfigen, durchwurzelten Oberbodens als Einstreu für ihre Viehställe. Dadurch wucherte das Moorgebiet nicht zu und die konkurrenzschwachen Sumpfpflanzen hatten eine Chance. Doch in den 1960er Jahren wurde der Anbau von Nadelbäumen forciert, Entwässerungsgräben, Fichtenschonungen und ein breiter Wirtschaftsweg zerstörten das empfindliche Ökosystem.
Erst 1994 gelang es dem Naturschutzbund im Oberbergischen Kreis, Teile des gefährdeten Gebietes zu kaufen und zu tauschen, um der Natur die Chance zu geben, sich zu regenerieren. Seitdem sind die Helfer dabei, Wassergräben zu schließen, Fichten zu fällen und Schafherden wieder weiden zu lassen. Gemeinsam verhindern Mensch und Tier auf diese Weise, dass Birken, Besenheide und Fichten den Sumpfpflanzen Licht und Feuchtigkeit nehmen. Die Biologische Station Oberberg betreut und überwacht die Maßnahmen, damit die Hangmoore weiter die Heimat gefährdeter Pflanzen und Tierarten bleiben.
Kommentare
Sie haben dieses Projekt der NRW-Stiftung bereits besucht? Dann schreiben Sie uns, wie es Ihnen gefallen hat. Kommentar verfassen
