FEUERSALAMANDER-PROJEKT
FEURIGES WESEN MIT RUHIGEM GEMÜT
Es ist Nacht. Tau und Nebel breiten ihren feuchten Schleier über die Erde. Asseln und Regenwürmer kriechen durchs Laub. Schnecken hinterlassen weißglänzende Schleimspuren im Mondlicht. Für die meisten Menschen ist das ein eher gruseliges Szenario, doch der Feuersalamander liebt solche Bedingungen. Als "Lurchi", das Markenzeichen eines Schuhherstellers, kennen ihn Kinder und Erwachsene. Doch die ungewöhnliche Lebensweise des schwarz-gelben Tieres ist nahezu unbekannt.
Beispielsweise sind die echten "Lurchis" ganz im Gegensatz zur geschäftigen Comicfigur eher träge. Die Lieblingsspeise – Schnecken, Würmer und Insekten – müssen dem jagdfaulen Salamander geradezu vor sein Mäulchen kriechen, bis er sich bequemt, zuzuschnappen. Langsam ist er, aber nicht wehrlos: Hinter dem Kopf und entlang des Rückens besitzt er Drüsen, die ein milchiges, alkaloidhaltiges Sekret absondern. Diese giftige Flüssigkeit verhindert auf der empfindlichen, stets feuchten Salamanderhaut den Befall von Pilzen und Bakterien. Und auch bei Angreifern kann sie Hautreizungen auslösen: Im Maul von Fuchs, Marder oder Igel wirkt sie als Kontaktgift, so dass diese ihre Beute sofort wieder fallen lassen. Vor allem merken sie sich für den Rest ihres Lebens, dass die schwarz-gelben Tiere nicht als Nahrung taugen. Und wegen genau dieser auffällig leuchtenden Farbe ranken sich eine Reihe von Legenden um den Feuersalamander.
Im Mittelalter glaubten die Menschen, dass die Früchte eines Baumes, den ein Salamander bestiegen hat, tödliche Vergiftungen auslösen könnten. Man unterstellte dem harmlosen Tier eine eine besondere Beziehung zum Feuer, und schon antike Schriftsteller behaupteten, der Salamander könne mit seiner Kälte Flammen zum Erlöschen bringen. Selbst der berühmte schwedische Naturforscher Linné saß diesem Aberglauben noch im Jahr 1774 auf. Auch zählte er den Salamander irrtümlich zu den Eidechsen. Dieser gehört jedoch zur Familie der Schwanzlurche und damit zu den Amphibien. In dieser Klasse nimmt er eine Sonderstellung ein. Die Weibchen tragen die befruchteten Eier nämlich bis zum Schlüpfen der Jungen im Bauch, anstatt ihren Laich sofort im stehenden Wasser abzusetzen. Erst für die Geburt der etwa 30 grauen, drei Zentimeter langen Larven begeben sie sich ins Wasser und suchen einen Quelltümpel oder kleine Waldbäche mit geringer Strömung.
Eier würden hier unweigerlich weggespült und vermutlich im Magen einer Forelle enden. Auch den Larven, die bereits vier Beine besitzen und fleißig umherschwimmen, droht dieses Schicksal, denn ihre Entwicklung im Wasser dauert mehrere Monate. Über außenliegende Büschelkiemen nehmen sie Sauerstoff auf. Entscheidend für die Dauer der Entwicklungsphase ist das Nahrungsangebot: Wenn ausreichend Bachflohkrebse und Insektenlarven in den Gewässern leben, sind sie nach etwa vier Monaten bereit für den Landgang. Bis sie erwachsen sind, dauert es noch weitere drei bis fünf Jahre. Feuersalamander werden in freier Natur bis zu 20 Jahre alt, in Gefangenschaft können sie sogar mehr als 50 Jahre alt werden. Doch die meisten erleben nicht einmal ihren ersten Geburtstag. Für Wasserspitzmäuse und Libellenlarven sind die Baby-Salamander eine leckerer Appetithappen. Eine einzig ernsthafte Gefahr für den Fortbestand des Salamanders ist jedoch der Mensch.
Nur wenn die Quellbäche naturbelassen und sauber bleiben, hat der Nachwuchs eine Chance.
Und auch wenn "Lurchi" Schuhe trägt und auf der ganzen Welt herumreist, so hat sein natürliches Vorbild leider noch nicht gelernt, dass Autos gefährlich sind.
Beispielsweise sind die echten "Lurchis" ganz im Gegensatz zur geschäftigen Comicfigur eher träge. Die Lieblingsspeise – Schnecken, Würmer und Insekten – müssen dem jagdfaulen Salamander geradezu vor sein Mäulchen kriechen, bis er sich bequemt, zuzuschnappen. Langsam ist er, aber nicht wehrlos: Hinter dem Kopf und entlang des Rückens besitzt er Drüsen, die ein milchiges, alkaloidhaltiges Sekret absondern. Diese giftige Flüssigkeit verhindert auf der empfindlichen, stets feuchten Salamanderhaut den Befall von Pilzen und Bakterien. Und auch bei Angreifern kann sie Hautreizungen auslösen: Im Maul von Fuchs, Marder oder Igel wirkt sie als Kontaktgift, so dass diese ihre Beute sofort wieder fallen lassen. Vor allem merken sie sich für den Rest ihres Lebens, dass die schwarz-gelben Tiere nicht als Nahrung taugen. Und wegen genau dieser auffällig leuchtenden Farbe ranken sich eine Reihe von Legenden um den Feuersalamander.
Im Mittelalter glaubten die Menschen, dass die Früchte eines Baumes, den ein Salamander bestiegen hat, tödliche Vergiftungen auslösen könnten. Man unterstellte dem harmlosen Tier eine eine besondere Beziehung zum Feuer, und schon antike Schriftsteller behaupteten, der Salamander könne mit seiner Kälte Flammen zum Erlöschen bringen. Selbst der berühmte schwedische Naturforscher Linné saß diesem Aberglauben noch im Jahr 1774 auf. Auch zählte er den Salamander irrtümlich zu den Eidechsen. Dieser gehört jedoch zur Familie der Schwanzlurche und damit zu den Amphibien. In dieser Klasse nimmt er eine Sonderstellung ein. Die Weibchen tragen die befruchteten Eier nämlich bis zum Schlüpfen der Jungen im Bauch, anstatt ihren Laich sofort im stehenden Wasser abzusetzen. Erst für die Geburt der etwa 30 grauen, drei Zentimeter langen Larven begeben sie sich ins Wasser und suchen einen Quelltümpel oder kleine Waldbäche mit geringer Strömung.
Eier würden hier unweigerlich weggespült und vermutlich im Magen einer Forelle enden. Auch den Larven, die bereits vier Beine besitzen und fleißig umherschwimmen, droht dieses Schicksal, denn ihre Entwicklung im Wasser dauert mehrere Monate. Über außenliegende Büschelkiemen nehmen sie Sauerstoff auf. Entscheidend für die Dauer der Entwicklungsphase ist das Nahrungsangebot: Wenn ausreichend Bachflohkrebse und Insektenlarven in den Gewässern leben, sind sie nach etwa vier Monaten bereit für den Landgang. Bis sie erwachsen sind, dauert es noch weitere drei bis fünf Jahre. Feuersalamander werden in freier Natur bis zu 20 Jahre alt, in Gefangenschaft können sie sogar mehr als 50 Jahre alt werden. Doch die meisten erleben nicht einmal ihren ersten Geburtstag. Für Wasserspitzmäuse und Libellenlarven sind die Baby-Salamander eine leckerer Appetithappen. Eine einzig ernsthafte Gefahr für den Fortbestand des Salamanders ist jedoch der Mensch.
Nur wenn die Quellbäche naturbelassen und sauber bleiben, hat der Nachwuchs eine Chance.
Und auch wenn "Lurchi" Schuhe trägt und auf der ganzen Welt herumreist, so hat sein natürliches Vorbild leider noch nicht gelernt, dass Autos gefährlich sind.
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